LÜG MIR DRECKIG INS GESICHT, MEIN SCHATZ

Der junge Schauspieler MIKE sucht verzweifelt eine Möglichkeit, dem Publikum seine Geschichte so zu erzählen, wie er es will. Allerdings bindet ihn ein Vertrag (mit wem, sei an dieser Stelle noch nicht verraten) an gewisse Grundregeln. Geboten sind verletzliches Auftreten, wahrhaftiges und authentisches Erzählen. ER DARF NICHT LÜGEN. Also hat er sich 13 weitere, befreundete Darsteller*innen eingeladen, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen sollen, Deutungshoheit über seine eigene Geschichte zu erlangen und dabei noch ganz en passant die Grenzen von biografischem Erzählen auszuloten. Dazu schlängelt er sich mit dem Publikum durch ein amüsant-berührendes Gewirr an Neverending-Stories, Charakteren und Ästhetiken. Vielleicht findet er am Ende seine Wahrheit – wenn es diese denn überhaupt gibt.

Unter der Leitung von Sarah Giese hat das junge Ensemble in seiner Stückentwicklung erforscht, warum, wie und in welchen Ausmaß wir alle lügen und belogen werden, warum die Unwahrheit einen so schlechten Ruf hat und ist immer wieder bei den Grundfragen gelandet: Ist Wahrheit wirklich nur eine Sache der Perspektive? Und: Was ist schlimmer: Sich selbst oder andere zu belügen. Staunenswert echt.